Wie viel Persönliches/Privates braucht und/oder verträgt ein Blog?

Wie viel Persönliches/Privates braucht und/oder verträgt ein Blog?

Soll die Welt alles über mich wissen?

Wie die Bloggerin von Unruhewerk treibt mich auch die Frage um, wieviel Privates ich hier in meinem Blog von mir Preis geben soll. Dies ist der Anlass, warum ich nun an ihrer Blogparade zu diesem Thema teilnehme.

Bevor ich meinem Blog ungefähr im März 2015 gestartet habe, habe ich mir Gedanken darüber gemacht, worüber ich schreiben möchte. Ich habe schon einige Blogs verfolgt, wo die Blogger sehr viel aus ihrem Privatleben erzählen. Gerade in den zahlreiche Mütterblogs erfährt man viel über die Familien. Manche Alleinerziehende machen sich völlig nackig mit ihren Problemen. Ich bevorzuge doch einen gewissen Schutz meiner Privatsphäre. Den Namen meines Kindes muss nicht jeder wissen. Wo ich wohne, steht eh schon im Impressum. Ich möchte durch meinen Blog nicht zum gläsernen Menschen werden. Ich möchte auf der Straße nicht von fremden Menschen angesprochen werden, die mir zurufen:”He, Sie mögen doch so gerne Cappuccino aus blauen Tassen. Trinken Sie mit mir einen?”

Bloggen | morguefile.com

Bloggen | morguefile.com

Es muss nicht jeder alles über mich wissen. Das kann auch peinlich werden oder gegen einen ausgelegt werden. Es können ja alle mitlesen. Und nicht alle Menschen sind uns immer wohl gesonnen.
Auf Facebook folgt mir z.B. schon ein sehr frommer Muslim, weil ich mich ab und zu mal zur IS äussere.

Auf der anderen Seite lese ich gerne Blogs, die sehr viel Persönliches und Privates mitteilen. Ich denke schon, dass eine gewisse private Note einen Blog interessant macht. Man will ja wisse, wie der Blogger tickt. Kann sein, dass mein Bog da etwas unpersönlich rüberkommt, aber zu mehr Persönlichem kann ich mich momentan nicht entschließen. Sicherlich hat das auch einen Einfluss auf die Anzahl der Follower und Newsletter-Abonnenten.

Bloggen ist ja ursprünglich sowas wie ein Online-Tagebuch schreiben. Aber so totale Alltagsgeschichten zu lesen langweilt mich auch. Ich muss nicht wissen,was jemand so täglich kocht oder abends im Fernsehen sieht.
Heutzutage kann man alles über eine Person im Internet recherchieren. Schnell findet man heraus, wo jemand wohnt und was die Person beruflich macht. Die meisten haben von uns schon längst einen intensiven digitalen Fußabdruck hinterlassen. Andere meiden bewusst Social Media wie Facebook und Twitter. Auf jeden Fall lasse ich meinen Sohn außen vor mit Fotos auf Facebook. Manche posten jeden Pups von ihrem Kind auf Facebook. Ob diese Kinder das in 15 Jahren so toll finden?

Nun zurück zu der Privatheit meines Blogs. Vielleicht sollte ich eine persönliche Note einfließen lassen. Sonst kommen keine Emotionen rüber und keine persönlche Leserbindung. 😉 Beim Bloggen soll der Blogger symphathisch rüberkommen,sonst möchte man ja nicht folgen oder den Newsletter abonnieren.
Wie ist Eure Meinung denn dazu, liebe Leser?

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11 Kommentare

  1. Du schreibst, dass du gerne Blogs liest, die sehr viel Persönliches mitteilen. Dann wird dir meiner gefallen. 😉 Allerdings achte ich auch darauf, wie meine Kids das später finden. Also kommt da nix Peinliches drauf, wie “mit vier Jahren noch wickeln” oder “heult ständig” oder so … 😉

  2. Ich denke, wenn ich nichts persönliches schreibe, dann fehlt einem Blog die Würze z. B. wenn ich es Kultmama nenne. Man kann ja persönliche Beispiele nehmen, ohne den Slip o. Den Tanga auszuziehen. Zwinker. In meinem Blog schreibe ich 80-90 Prozent. Die Unterhose bleibt an. Aber ich glaube du solltest ruhig mutiger werden. Das Schreiben im Web ist ein schöner Prozess, vorallem wenn die Leser ihre eigene Sichtweise kommentieren.

  3. Hallo Silke,

    Ein sehr interessantes Thema, über das ich noch nie so wirklich bewusst nachgedacht habe.

    Ich denke, dass jeder Blog eine persönliche Note braucht, da er sonst (aus meiner Sicht) kein Blog ist. Wie diese “persönliche Note” definiert wird, kann aber jeder selbst entscheiden. Das Thema “gläserner Mensch”, das du hier angesprochen hast, ist in diesem Zusammenhang auch extrem interessant – einfach weil sich so viele gar nicht darüber im Klaren sind, was mit all ihren persönlichen Informationen, Daten etc angestellt werden kann.

    Ich denke aber, dass man sich selbst nicht “nackig” machen muss, um seinem Blog eine persönliche Note zu verleihen. Das geht auf ganz unterschiedliche Weisen und macht sicher auch den Reiz des Bloggens (mit) aus.

    Liebe Grüße aus Erfurt,
    Jessika von jf-texte.de 🙂

  4. Du stellst hier ganz wichtige Fragen. Danke Dir. Schön fände ich es, wenn alle so bewusst mit Privatheit im Netz umgehen würden. Der Welt blieben dann viele Peinlichkeiten und vielen Menschen so manches ernsthaftes Problem erspart. Mein Privatleben ist offline und soll es auch bleiben. Dafür nehme ich in Kauf, dass weniger Menschen meine Blogs lesen. Ich stelle nur das ins Netz, was ich weltweit auch auf allen Plakatwänden mitteilen würde. Dabei sind die Plakatwände noch privater als das Internet.

    viele LG von

    ———————————————-
    Robert B. Fishman
    ecomedia. das journalistenbuero

    http://ecomedia.info

    http://about.me/RobertB_Fishman

  5. Liebe Silke, herzlichen Dank für deinen differenzierten, klaren Beitrag zu meiner Blogparade. Über “Sympathiepunkte” brauchst du dir aus meiner Sicht keine Sorgen zu machen…. ich lese hier weiter mit, Chaos und Kunst gehen schließlich auch ohne Kinder ganz gut…
    Viele Grüße
    Maria

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